»Blackmail Boys« vermischt Mumblecore mit sexpositiver Pornographie, um am Ende für die gleichgeschlechtliche Ehe einzustehen. Gut gemeint.
Aaron und Sam führen eine Fernbeziehung, die auch dadurch erschwert wird, dass Sam sich prostituiert, um sein Studium zu finanzieren. Als sich herausstellt, dass einer der Freier ein christlich-fundamentalisitscher, Autor ist, beschließen sie, ihn mit einem Sexvideo zu erpressen. Der Autor wird von Mumblecore-Ikone Joe Swanberg gespielt. Mumblecore bleibt das Stichwort: Low Budget, unruhige Handkameras, Laiendarsteller, Indie-Soundtrack, intermediale Bezüge (Sex vor der Webcam) und selbstreferenzielles Filmen. Dem Setting entsprechend ist der Film voll mit ständigen Sexszenen. So bringen die pornographischen Sequenzen die dünne Story gute 60 Minuten lang voran, nicht umgekehrt. Das macht »Blackmail Boys« mehr zu einem bemerkenswerten und verspielten Sexfilm als zu einem aufregenden Liebesdrama. Am Ende dreht sich der Film in einen Appell für die gleichgeschlechtliche Ehe und gleiche Rechte für alle Liebenden. Das ist zwar nett, überzeugt inszenatorisch aber wenig.