Bruiser

The Duke Spirit liefern ein solides Rock-Album für die Generation Röhrenjeans, das schwer zu mögen und schwer zu kritisieren ist.

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Man kann The Duke Spirit nicht den Vorwurf machen, sie würden unnötig dem Zeitgeist hinterherlaufen. Während sich heute spätestens beim zweiten Album keine ernstzunehmende Band mehr ohne Synthesizer ins Studio traut, machen die fünf Londoner da weiter, wo sie auf „Neptun“ aufgehört haben: Recht simplem Rock in Standardbesetzung mit deutlichem Psychdolic-Einschlag. Das soll wohl nach My Bloody Valentine klingen, auch wenn es deren Intensität nie erreicht.

Auf „Bruiser“ kratzt der Bass, krachen die Becken und übersteuert der Verstärker fröhlich. Und Liela Moss kann sich immer noch nicht entscheiden ob sie singen oder röhren will. In den besseren Momenten („Cherry Tree“, „Everybody’s Under Your Spell“) klingt das sehr nach Black Rebel Motorcycle Club – in den schlechteren („Villain“, „Surrender“) einfach nach der Hintergrundmusik einer Whiskeybar, in der man nicht rauchen darf. Ein wenig aus dem lärmenden Rahmen fällt das sehr schöne „Don’t wait“, bei dem man sich aufgrund des Muts zur brüchigen Melodie fast Billy Corgan am Mikro vorstellen könnte. Insgesamt eine solide, aber verzichtbare Platte für junge Leute in Lederjacken, die zu jung sind um ihre Vorbilder zu kennen. „I will always come back!“ singt Moss in „Procession“. Beim nächsten Mal vielleicht mit ein, zwei Ideen mehr.

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