Lendl und Müller gehören zu den bemerkenswertesten aktuellen Wienerlied-Interpreten, verzichten gern auf Saufschmähs und sind trotzdem lustig.
Klar, das Wienerlied bleibt in seiner Traditionsverbundenheit immer ein wenig rückwärtsgewandt. Das aber sagt nichts darüber aus, dass die Inhalte selbstverständlich hoch aktuell sein können und teilweise genauso wie ihr Humor: beinahe zeitlos. Klemens Lendl und David Müller interpretieren auf »Das größte Glück« 16 Nummern anderer Autoren vor Publikum. Sie verzichten dabei größtenteils auf billigen Saufschmäh und wissen doch zu unterhalten. Man muss sich darin nicht immer wieder finden und nicht alles lustig finden, es spricht aber auch nichts dagegen, sollte es so sein. Mit guter Popmusik hat diese Musik gemeinsam, dass sie nebenbei konsumiert werden kann, aber immer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zieht und bewegt, lachen macht und genauso oft todtraurig.