Sounds Of The Universe

"Peace will come to me", säuselt Dave Gahan, und wie die Lichtstrahlen einer Discokugelfl ackern dazu Synthie – Töne durch den Raum. Es ist fast unmöglich, 2009 Depeche Mode zu hören, ohne dazu eine Fu?lle von Assoziationen aus jenen Bildern und Tönen zu spinnen, die man seit den fru?hen 80ern mehr oder weniger bewusst eingesaugt […]

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"Peace will come to me", säuselt Dave Gahan, und wie die Lichtstrahlen einer Discokugelfl ackern dazu Synthie – Töne durch den Raum. Es ist fast unmöglich, 2009 Depeche Mode zu hören, ohne dazu eine Fu?lle von Assoziationen aus jenen Bildern und Tönen zu spinnen, die man seit den fru?hen 80ern mehr oder weniger bewusst eingesaugt hat: Der Depeche – Mode – Kosmos ist mit Discos und eisern coolen Typen in schwarzen Lederjacken ausgestattet, er lässt einige Fans in Österreich aber auch an den 11. September 2001 denken, als Gahan, Martin Gore und Andrew Fletcher trotz Terror in Wien auftraten. "Sounds Of The Universe" hat damit einen doppelten Boden schon eingebaut, jede Botschaft, jeder Sound klingt wie aus der Distanz im Spiegel betrachtet. "I’m leaving bitterness behind this time / I’m cleaning up my mind" – meint Gahan das wirklich so? Depeche Mode haben wieder ihrem Lieblingsproduzenten Ben Hillier gearbeitet, und viele Arrangements scheinen halbbewusst aus dem Back – Katalog zu zitieren: Die Keyboards auf "Perfect" erinnern an Depeche Modes früheste Synthie – Pop – Phasen, die stärker gitarrenlastigen Töne der "Exciter" – Periode kommen bei "Miles Away" zum Vorschein. Insgesamt klingen Depeche Mode sehr nach sich selbst, und das soll ein Kompliment sein: Die Musiker haben die Palette ihrer Ausdrucksmittel voll unter Kontrolle, sie wirken selbstbewusst und besonnen – dass Dave Gahan neben Mastermind Martin Gore wieder als Songwriter aktiv war, soll laut Band – Angaben den Zusammenhalt nochmals gestärkt haben. Wo andere "Legenden" mit getrübtem Blick in ihrem großen Werk versinken, erzielen Depeche Mode einen Vorteil für sich selbst und ihre Hörer: Es ist, als würden sie auf ihrem großen Turm aus Songs sitzen und die gute Aussicht dazu nützen, um besonders weitsichtige, schnörkelfreie Songs zu basteln.

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