Der Dialog

Ein verschlossener Abhörspezialist hegt den Verdacht, selbst bespitzelt zu werden. Als er sein Gewissen entdeckt, will er ein Verbrechen verhindern. Doch besteht überhaupt die Gefahr?

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Seine Arbeit ist, andere Menschen zu belauschen. Keine Aufgabe ist Harry Caul zu schwierig, kein Auftrag zu heikel. Seine Abhörmechanismen hat er selbst entworfen und bedient sie robotergleich, ohne seine Tätigkeit zu hinterfragen. Etwa, warum er diese Leute bespitzeln soll oder was wohl passiert, wenn sein Auftraggeber das Ergebnis der Untersuchungen erhält. Er ist ein unnahbarer Typ, sowohl beruflich als auch privat. Während er der Zielperson all ihre Geheimnisse entlockt, gibt er nur ungern etwas von sich preis. Sein aktueller Auftrag – ein junges Pärchen wird unter schwierigsten Bedingungen überwacht – macht ihm aber zu schaffen. Mindestens einmal sind aufgrund seiner Ermittlungen bereits Menschen gestorben. Besteht nun dieselbe Gefahr? Er geht der Sache nach und gerät dabei zunehmend unter Druck: Sein Auftraggeber ist unzufrieden, und Caul beschleicht der Verdacht, selbst überwacht zu werden. Er verliert zunehmend die Kontrolle – über sich, seine Arbeit, sein Leben. Ist er einer Verschwörung auf der Spur oder bloß paranoid? »Der Dialog« (1974, ua. Goldene Palme, Oskar-Nominierungen) hat nichts von seiner Faszination eingebüßt. Damals wie heute spielt der Film mit dem Zuseher: Hat der Protagonist die moralische Verpflichtung, sein Tun und dessen mögliche Auswirkungen zu hinterfragen? Und steigert sich Harry Caul – gespielt von einem überragenden Gene Hackman – am Ende vielleicht nur in etwas hinein? Es geht auch um Grenzen, um den Schutz der Privatsphäre

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