Linker Polit-Rap aus Berlin, der sauber über Electro-Punk-Beats rollt und sich angenehm selten mit hölzernem Agitieren verzettelt.
Welche Genossin, welcher Genosse kennt das nicht – schon wieder nur „Killing In The Name Of“ und andere, mittlerweile fast kontrarevolutionäre Gassenhauer aus den Boxen des Demozugs. Die Berliner Rap-Crew Schlagzeiln (SGZ) schaffen Abhilfe und präsentieren auf Album Zwei im Anarchismus geerdete, linke Kapitalismus-Kritik. In ihren besseren Momenten rollt diese über brummende Electro-Punk- oder Grime-Beats und zeigt intelligenten Parolenhumor; in den schlechteren verliert sie sich in hölzernem Agitieren zu faderem Brainstorming-Sound. SGZ erinnern zwar nicht selten an die Rap-Rüpel von K.I.Z., wobei die tendenziell dünne Produktion nicht wirklich mit den kraftvollen Kollegen mithalten kann. Doch links-lässige Pogo-Clubhymnen wie „Zeckenschwemme“, „Deutschland ist ein Athlet“, oder das basslastig-melancholischere „Bewegliches Ziel“, bieten nicht nur für die nächsten Demos gesellschaftsfähigen Mehrwert.