Bjarne Mädel ist vor allem in seiner Rolle als Ernie aus »Stromberg« ein Begriff. In »Der Tatortreiniger« spielt Mädel tollpatschig wie eh und je eine Reinigungskraft, die ihr Wurstbrot auch neben einer Leiche verzehrt.
Als Reinigungskraft entfernt er die letzten Spuren der Verstorbenen. Am Tatort eingetroffen dauert es nie lange, bis Angehörige, Freunde oder Bekannte der Verstorbenen den Hergang eines gewöhnlichen Arbeitstages gehörig durcheinander bringen. Die daraus entstehende Situationskomik ist umgeben von einer kammerspielartigen Atmosphäre, die sich in ausgefeilten Dialogen dem Zuseher offenbart. Dabei spielt auch die Themen- und Charakterwahl eine entscheidende Rolle. Bei seinen Putzvisiten trifft »Schotty« auf Axtmörder, frustrierte Schriftsteller, den Geist eines Therapeuten oder verkorkste Nazis. Quasi im Vorbeiwischen werden Gesellschaftsthemen intelligent und mit nachdrücklichem Witz in dreißig Minuten zu Ende gedacht. Spätestens dann zeigt sich Mädels Schrulligkeit im Vergleich mit den Komplexen seiner Begleiter als harmlos und sein Analyse-Sinn als zumindest bauernschlau. Neben den bereits erschienenen Staffeln enthält die Box noch zwei bisher nur im Kino ausgestrahlte Folgen.