Moby verliert sich im Promo-Dschungel. Und wer mit "Destroyed" schon nicht klar kam, bekommt auch mit DVD und speziellen Edits kein besseres Angebot mehr.
Wer hierbei an üppige Reklame denkt, der mag vielleicht irgendwie richtig liegen, wer bei dieser Reklame jedoch noch nicht so schnell ein Ende sieht, der liegt goldrichtig. Nach einer Pre-Release EP, einem Fotobuch, sowie einer Welt-Tournee zur letzten CD soll es nämlich noch dicker kommen: „Destroyed Deluxe“ nennt sich der neueste Emporkömmling und ist ein weiteres, albumbezogenes Projekt zu Mobys letztem Album „Destroyed“. Wer mit so einem Bombast an sein letztes Werk herangeht, hätte diese so genannte „Deluxe“ Edition jedoch getrost etwas reichhaltiger gestalten dürfen. Dass einem dann eine mit Pappschubern befüllte, ordinäre Papierbox kredenzt wird, hätte man nicht erwartet. Gerade bei Moby nicht. Pappschuber 1 beinhaltet CD1, das Original Album „Destroyed“ mit allen 15 Tracks also. In Pappschuber 2 findet sich folglich CD2: Acht neue Tracks, sowie alternative Versionen von „The Broken Place“, „Lie Down In Darkness“ und „The Day“. Schon etwas interessanter. Mit dem aufregendsten Stoff ist wohl Pappschuber 3 befüllt: es ist keine CD, sondern eine DVD. Umfangreiches Live- und Video Material bestehend aus allen bisherigen Musikvideos des „Destroyed“ Albums, Mobys selbstgefilmten Videos von „Be The One“, „Sevastopol“ und „Victoria Lucas“. Außerdem befinden sich auf der silbernen Scheibe die zehn Finalisten-Videos des Saatchi & Saatchi Wettbewerbes sowie Live Videomaterial in Form von Ausschnitten aus den „Wilcox Sessions“ und dem „Main Square Festival 2011“.
Als ob dieser Wirbel um ein Album nicht schon genug wäre, schöpft Moby auch kommenden Dezember, also einen Monat nachdem „Destroyed Deluxe“ veröffentlicht wurde, gleich wieder aus den Vollen und wirft uns erneut „Destroyed“ Stoff zum Fraß vor. Im Klartext handelt es sich bei diesem Release um eine doppel A-Seiten Single zu den Album Tracks „The Right Thing“ und „After“. Zuviel Fleiß ist auch nicht gut, lieber Moby, denn das kann schon mal genervte Fanschaft bedeuten. Und wer jetzt noch wissen will, wie das Ganze klingt, dem sei geraten, sich an die Rezension von „Destroyed“ zu halten, denn anders klingt das hier auch nicht.