In der »Giallo-Collection – Teil 1« lebt das wunderbar-schaurige Thrillerkino der italienischen 60er und 70er wieder auf. Grell und schön.
In den 60ern und 70ern haben eine Vielzahl italienischer Regisseure mit mindestens so vielen Horrorthrillern die Leinwände neu eingefärbt. Gelb war die Farbe des Blutes und grell haben diese Filme geleuchtet, die heute unter dem Begriff Giallo subsumiert werden (das italienische Wort für Gelb bezieht sich hier auf die Einbände von Krimiliteratur). Aus dem ersten Teil dieser Kollektion sticht vor allem »Femina Ridens« von Piero Schivazappa mit dem schlagend psychopathischen Philippe Leroy in der Hauptrolle. Er hält eine Frau in seinem Anwesen gefangen, das nur so vor Pop-Art-Kitsch und Folterutensilien strotzt. Die Designs überreizen hier mindestens so wie Musik, Einstellungswechsel und Schnitt, während die Protagonisten einen surrealen Geschlechterkampf mit Sex und Gewalt austragen. Der inszenatorische Höhepunkt ist eine riesige, bunte Vagina-Kulisse. Der Film, samt Kollektion, bildet also einen gelungenen Einstieg in dieses wunderbar-schaurige Kino.