Schon erstaunlich, dass Dr. Dog in ihren Anfangstagen irrtümlich für einen Hip-Hop-Act gehalten wurden – wenn auch nur ihres Namens wegen. Denn weiter weg von Beats und Rhymes könnte das Quintett aus Philadelphia nicht angesiedelt sein. Es ist der Zeitraum zwischen, sagen wir, 1967 und 1971, der es den Herren mit den zu langen Bärten […]
Schon erstaunlich, dass Dr. Dog in ihren Anfangstagen irrtümlich für einen Hip-Hop-Act gehalten wurden – wenn auch nur ihres Namens wegen. Denn weiter weg von Beats und Rhymes könnte das Quintett aus Philadelphia nicht angesiedelt sein. Es ist der Zeitraum zwischen, sagen wir, 1967 und 1971, der es den Herren mit den zu langen Bärten und schlecht sitzenden Hosen angetan hat: Schimmernde, sich gegenseitig aufpeitschende Gitarren, pumpender Bass, ein am Pudding-Sound Ringo Starrs geschultes Schlagzeug, beseelte Orgelklänge und vor allem diese himmlischen Chorgesänge liefern Zeugnis ab, dass hier jemand die Beatles, Brian Wilson, Neil Young und auch The Band mehr als nur einmal gehört hat.
Retro ist das keinesfalls, es kommt von Herzen, ist letztlich unverkennbar und nicht weniger als großartig. Für tendenziell oberflächliche Indie-Wuckel-Klone wenig geeignet, der Rest der Welt sollte sich dieses mit einem Jahr Verspätung jetzt auch in Europa erhältliche Album nicht entgehen lassen.