Dust

Tracktitel wie „Schlumi“ oder „Huibuh“ verheißen zumeist nichts Gutes. Dieser Eindruck wird nach eingehendem Hören nur mehr bestätigt.

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Eine der wichtigsten Figuren und Aushängeschilder der Berliner Techno-Szene schlägt auf ihrem bereits fünften Studio-Album neue Töne an. Seit den 90er Jahren schon macht die Selbstverwirklicherin, Labelbetreiberin (Bpitch Control), Modedesignerin und DJane nun konsequent von sich reden. Nach einem weiteren turbulenten Jahr, samt Segen und Fluch der Paul-Kalkbrenner-Hysterie für ihr Label, veröffentlicht Ellen Fraatz (weltbekannt als Ellen Allien) mit neuem Produzenten Tobias Freund im Gepäck ihr wohl ungewöhnlichstes Album bisher. Der mit kleinen Ausnahmen sonst so straighte und auf den Clubfloor gemünzte Elektro-Techno ihres bisherigen Outputs weicht auf „Dust“ zusehends Indietronica und Pop mit eigenem Gesang. Man wird fast an jene Zeit erinnert, in der Ellen Allien mit Apparat gemeinsame Sache machte. Nur leider fehlt Kollege Apparat hier mitsamt Songwriting-Talent. Die Tracks bzw. Songs kranken an Kühle und Distanziertheit. Leider tröstet die Text-Ebene darüber auch nicht hinweg, denn die Lyrics wirken einfallslos und teils affektiert. Schade drum, denn eigentlich würde gerade zu Tausendsassa Ellen Allien auch mal ein gutes Popalbum passen.

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