Teil 2 erweitert den Blickwinkel um politische Dimensionen und verortet Rios Sonderkommando in einem größeren System. Kraftvoll und unbequem.
Mit »Tropa De Elite« gelang José Padilha ein kontroverser Action-Film, der ungeschönt Rios paramilitäre Miliz Bope in den Mittelpunkt rückte. Padilha zeigte blutige Kämpfe und ein System in dem Polizisten zumindest nachvollziehbar entweder korrupt oder überaus brutal werden. Teil zwei spielt nun zehn beziehungsweise 16 Jahre später und macht das Blickfeld deutlich weiter. Capitao Nascimento wurde nach einer Auseinandersetzung in einem Gefängnis in die Überwachsungsabteilung des Geheimdienstes strafbefördert. In diesem politischen Umfeld erkennt er schnell die größeren Zusammenhänge und begreift wie die Bope in erster Linie mafiösen Milizen und korrupten Politikern hilft. Alles, woran er glaubte, zerbricht. Der Kämpfer Nascimento geht in die Konfrontation. »Trope De Elite 2« funktioniert besser, wenn man die Wucht des ersten Films noch präsent hat, umgekehrt könnte Teil 2 dem Vorgänger genau diese Wucht, die auch in der wenig hinterfragten Darstellung von Zuständen liegt, nehmen, wenn man ihn zuerst sieht. Gemeinsam sind sie ein großartiges und kraftvolles Beispiel dafür, dass sich Unterhaltung und Aussage nicht ausschließen müssen. Und ja, unbequem sind sie dabei ganz bestimmt.