Der Ex-Hefner-Songwriter bleibt in Essex, geht aber von der Stadt aufs Land. Folkig wie nie zuvor – und leider wenig energisch.
Darren Hayman veröffentlicht mit seinen in der Besetzung wechselnden The Secondary Man schon das sechste Album nach dem Ende von Hefner. An deren pointierte Songs – die ebenfalls er schrieb – kann er damit wieder nicht ganz anschließen. »Essex Arms« (entweder die Waffenschmiede oder das Pub) ist das zweite Album seiner Essex-Trilogie und setzt den Fokus diesmal auf noch kleinere Ländereien als der Vorgänger »Pram Town«. Die Stücke darauf geben sich streckenweise verspielt, textlich gelingt ihm so manch schönes Bild. Leider erinnern manche Nummern dafür beinahe an Glen Hansard (von The Frames). »Essex Arms« ist das bisher folkigste Album von Hayman und er hat darauf bewusst auf moderne Instrumente verzichtet und die Stücke stattdessen etwa mit Oboe und Ziehharmonika statt Synthies und Keyboards verziert. Vielleicht ist es unfair, so viele Jahre nach Hefner immer noch deren jugendliche Dringlichkeit und erfrischende Offenheit zu vermissen. »Essex Arms« kommt dem verhältnismäßig sehr nahe, könnte vor allem in der zweiten Hälfte aber deutlich energischer sein.