Eine große Band. Eigenständiger und vereinter, aber letztlich schwächer als erwartet: Bekannte musikalische Ideen und gereifte Stimmen überdecken die Intensität.
In gerade einmal fünf Jahren seit ihrem Erstling hat die Band so manches beeinflusst – nicht zuletzt wegen ihrer vielseitigen Nebenprojekte. Das Debüt »Apologies To The Queen Mary«, produziert von Isaac Brock, bildete das damals naheliegende Missing Link zwischen den beiden Pathos-Bands Modest Mouse und Arcade Fire. Auf »Expo 86« klingen Wolf Parade deutlich eigenständiger und die Verweise auf beide Bands sind zwar weiterhin vorhanden, aber nicht mehr so oberflächlich. Das Album dazwischen war geprägt von den beiden Songwriter-Persönlichkeiten Spencer Krug und Dan Boeckner – die neuen Stücke klingen mehr nach Gemeinschaftsarbeit. Es sind stadiontaugliche Nummern, deren gereifte Stimmen sie noch mal größer erscheinen lassen – aber auch vieles an Ecken, Kanten und wilden Ideen nehmen. Und an diesen fehlt es »Expo 86« auf jeden Fall ein wenig. Können hat hier zwischenzeitlich die Dringlichkeit ersetzt.