Paolo Sorrentino drehte ein Porträt von Giulio Andreotti, jenem italienischen Politiker, der in seiner Laufbahn 7-mal Premierminister und 25-mal Minister war, 29 mal angeklagt und 29 mal freigesprochen wurde.
Eine gewisse Skrupellosigkeit, Umgang mit der Mafia und andere verschwörerische Kontakte scheinen hier mehr als offensichtlich – nachgewiesen im Sinne des Gesetzes wurde derlei nie. Dies offen lassen zu müssen, ist auch einer der Schwachpunkte von Sorrentinos Film. „Il Divo“ möchte ein Mafia-Film sein, wie man sie von Scorsese oder vor allem Coppola kennt; ist übermäßig ausgestattet, bietet mehr Informationen, als man fassen kann, schafft es aber nicht, diese zu verbinden. Vielleicht auch, weil er dann in seiner Aussage, in seinen Anschuldigungen und Details klarer sein müsste, als er sein kann. Dazu kommt eine Distanz, die Sorrentino einhält, die eher einer Ehrerbietung geschuldet scheint. „Il Divo“ ist in dieser Hinsicht kompromisslos aufwendig und zuweilen faszinierend … als Film funktioniert er aber nur bedingt.