Richard Deutsch (AUT) und Tamara Lee (IRL) machen es sich mit ihrem Dark-Pop-Debüt-Album nicht ganz leicht. Die guten Ansätze gehen in der Verkopftheit beinahe unter.
Bei manchen der 13, bis zu sieben Minuten langen Epen auf “Freak Control” könnte man glauben, sie wären am Reißbrett entstanden. Das Gefühl kommt vor allem dann auf, wenn verstörende Gothic-Metal-Riffs oder die nicht mehr ganz zeitgemäßen 90er-Elektro-Sounds, wie man sie aus dem Jeans-Werbung-Hit “Spaceman” von Babylon Zoo kennt, einsetzen. Dabei liegen die Stärken von The Frozen Orchestra eindeutig in den ruhigen Songs. Die melancholische Stimme Tamara Lees und die gekonnt eingesetzte Trompete von Ilya Rysin geben den Nummern zwischendurch beinahe etwas Erhabenes. Gipfeln tut dies im Song “Overjoyed”, der mit Sade-Klassikern mithalten kann. Klar – diesen melancholischen Easy Listening-Sound muss man auch mögen, aber der würde dem in St. Petersburg angesiedelten The Frozen Orchestra am besten stehen.