Am Höhepunkt des Krimis »Galatea« sitzt Henze, Kiberer aus Wien, betrunken in einem Schacht an der Grazer Peripherie und stellt fest, dass er zur Lösung des Falls auf die eigene Biografie und berufliche Umgebung zurückgeworfen ist:
Die Antwort auf die Frage, wer Yuri Ozelot ermordet und mit einem Tankstutzen im Hintern vor der Kaserne drapiert hat, ist in einem zwielichtigen Netzwerk zwischen Militär, Psycho-Seminar-Szene und eben auch Polizeiapparat zu finden. Das Autorenduo Hödl/Korte erfüllt die formalen Ansprüche des Genres bei Weitem über und schafft es zugleich, eine ausufernde Handlung zielstrebig voranzutreiben. Der Spannungsroman funktioniert auch als politisch aufgeladene Moritat und als gewagtes Spiel mit Erzählperspektiven. Insofern aber nicht das Dialogische den Erzählton angibt, sondern das stetig Kreisende des inneren Monologs, lässt sich von einem gelungenen Gegenentwurf zu Wolf Haas’ »Brenner«-Büchern sprechen. Wann kommen Fortsetzung und Verfilmung?