Schwere Americana-Knochen, gelenkiger Gesang, leichtfüßige Improvisation, an den Rändern elektronisch ausgefranst.
Am Cover ihres zweiten Albums sind Megafaun aus Wisconsin auf Pferden zu sehen: Stattliche Männer mit dichten Bärten sitzen auf ihren Reittieren ohne Sattel. Das könnte als Metapher für ihre Musik dienen. Die Herren haben keinen wilden Galopp im Sinn, sondern einen gemütlichen Ritt durch die amerikanische Natur. Im Gepäck haben sie Erfahrungen aus Reisen in andere Weltgegenden und stimulierenden Substanzen scheinen sie auch nicht ganz abgeneigt zu sein. „Gather, Form & Fly“ gerät so zum interessanten Nachmittagsausflug, bei dem pluckernde Saiteninstrumente und Harmoniegesang im Vordergrund stehen. Ab und zu gibt es einen kleinen Schlenker in sumpfiges Gebiet mit improvisatorischen Elementen und elektronischen Interventionen. Bevor die Harmonien gänzlich zerfließen, holen Megafaun die Pferde aber wieder auf den Weg zurück.