„Ghosts“ von Japan ist intelligente Popmusik, die den Mainstream transzendierte und daher von unveränderter Faszination ist. Ghost aus Japan hingegen machen Genregrenzen transzendierende, intelligente Experimentalmusik für den anspruchsvollen Hörer. Mastermind Masaki Batoh aus Kyoto und seine Mitstreiter haben sich auf ihrem neuen Opus zu einem veritablen Noiserock-Kraftwerk der psychedelischen Art gemausert. Es trägt entsprechend den […]
„Ghosts“ von Japan ist intelligente Popmusik, die den Mainstream transzendierte und daher von unveränderter Faszination ist. Ghost aus Japan hingegen machen Genregrenzen transzendierende, intelligente Experimentalmusik für den anspruchsvollen Hörer. Mastermind Masaki Batoh aus Kyoto und seine Mitstreiter haben sich auf ihrem neuen Opus zu einem veritablen Noiserock-Kraftwerk der psychedelischen Art gemausert. Es trägt entsprechend den passenden Titel „In Stormy Nights“.
Das Album enthält zwar nur sechs Stücke, der Hörspaß ist aber trotzdem nicht von allzu kurzer Dauer, da Track 2 über 28 Minuten lang ist. Er heißt „Hemicyclic Anthelion“ und ist eine Art musique concrète aus elektronischer Dissonanz, Alarmsirenen, ausgeflipptem Drumming, Gitarrenfeedback, nach dem Zufallsprinzip gespielten Pianoakkorden, Glockenspiel und mehr Geschrei als Gesang. Ein Musikstück, das an manchen Stellen eher an Gustav Holsts symphonische Komposition „Mars“ als an Rockmusik erinnert und also nicht jedem gefallen wird.
Aber das muss es ja auch überhaupt nicht. Schließlich kann man sich ja zuerst auch den Closer „Grisiaille“ anhören, der auf sehr nachvollziehbare Weise aus besänftigenden Anfängen kommend einem ekstatischen Finale entgegenstrebt. Auch die anderen Songs sind zugänglich, ohne jedoch berechenbar zu sein. Und wenn man sich so erst mal mit dem verqueren Stil von Ghost angefreundet hat, erschließt sich auch der Sinn von „Hemicyclic Anthelion“: Difficult is beautiful.