Pantha du Prince und Lawrence bekommen mächtig Konkurrenz im eigenen Stall! Der in Berlin stationierte Amerikaner streut Klaviertöne über deepen Dial-House.
Der Mittzwanziger John Roberts ist Vollblut-Musiker. Nicht mal sein Kunst-Studium hielt in davon ab, mit seinem Sack und Pack nach Berlin zu ziehen, um es dort mit der Musik zu versuchen. Carsten Jost und Lawrence heuerten ihn kurzerhand für ihr renommiertes Label Dial an. John Roberts passt so gut auf Dial wie der Doppler in die Hand des Wiener Bürgermeisters Michi Häupl. Rein ästhetisch ist das eine mehr als treffende Fügung, die mal wieder für großartige Labelarbeit der Hamburger spricht. Bereits auf Roberts ersten Maxis auf Dial und dem Schwesterlabel Laid sprang beim Hören der Fokus auf Pianos ins Ohr – auf dem Debüt-Album „Glass Eight“ wird es zum Trägermedium für die sanfte Melancholie die in den House-Tracks des gebürtigen Amerikaners immer wieder mitschwingt. Sein House entzieht sich aber gekonnt gängigen Deep House-Mustern und seine Tracks verkommen nie zu Club-Tools mit reißerischem Klaviergeklimper. Deepness ist nicht einfach trendiges Zitat sondern ergibt sich ganz logisch aus der Musikalität des Musikers. Sein Mut zur eigenen Soundsprache gibt den Tracks immer noch den nötigen Drall und macht die Tracks zum Spannendsten, was House dieses Jahres zu bieten hat.