Müder Krieger. Wie kaum ein anderer Held verkörpert Kratos den Inbegriff brutaler Hack and Slay Action. In "God of War: Ascension" durchlebt der Spieler die stellenweise müde Vorgeschichte des spartanischen Heeresführers.
So wie seine mitreißenden Vorgänger, baut auch "God of War: Ascension" auf bekannte Stärken der Serie. Neben dynamischer Action sind das vor allem die monumental inszenierten Bosskämpfe und das hervorragende Charakter- und Gegnerdesign, das im Spiel in jeder nur vorstellbaren Form von Brutalität zelebriert wird. Verbesserungen zeigen sich entsprechend in den Details. Grafisch werden die Möglichkeiten der Konsole ausgereizt, und auch das Gameplay ist eine Spur vielseitiger geworden. Nicht zuletzt sind es die moderat eingestreuten Rätsel, die dem Spiel ein wenig an Tiefe verleihen. In seinen starken Momenten spielt sich "God of War: Ascension" wie im Rausch und lässt dabei sogar die großartigen antiken Kulissen in Vergessenheit geraten. Dennoch merkt man der Reihe erstmals Alterserscheinungen an. Neben der mauen Geschichte missfallen vor allem Wiederholungen im Leveldesign. Mehrmals schlachtet sich Kratos durch immer gleiche Abschnitte, die sich abgesehen von anderen Gegnertypen, komplett ähneln. Manchmal müssen sogar bereits besuchte Abschnitte erneut in Angriff genommen werden. Dennoch gibt es genug zu tun, der Mehrspielermodus entschädigt für die recht kurz geratene Kampagne. Nachdem sich die Serie kontinuierlich steigerte und stets an Größenwahn zulegte, ist fürs erste der Zenit von Kratos’ Rachefeldzug überschritten. Für die Zukunft benötigt "God of War" dringend ein paar frische Ideen.