Comic-Kino-Videospiel Recycling, Folge X: Diesmal muss »Green Lantern« dran glauben – und kämpft in einem geradlinigen und monotonen Retorten-Beat’em’Up gegen seitwärts scrollende Roboterarmeen.
Hal Jordan alias The Green Lantern ist eine weitere klassische Comicfigur, die im derzeitigen Superhelden-Revival eine Wiederbelebung als Spielfilm- und Videospielfigur erfährt. In »Green Lantern: Rise Of The Manhunters« kämpft er im Alleingang gegen eine Roboter-Armee, die im Begriff ist, die Menschheit zu versklaven. Das Game ist als klassisches Beat’em’Up aufgebaut: Seitwärts scrollend kämpft sich Green Lantern durch schön gerenderte Endzeitszenarien, als Waffe dienen ihm dabei die eigenen Fäuste sowie ein Ring, der es ihm erlaubt, Objekte in der Umgebung – vom Baseballschläger bis zum Flugzeugjet – frei durch den Raum zu bewegen und in Richtung seiner Gegner zu katapultieren. Das klingt leider spannender, als es ist. Vor allem bei den Ring-Angriffen haben die Entwickler jede Menge Potenzial liegen gelassen. Dafür winken Boni-Items wie Energiewaffen und Minen auf ernsthafte Weltenretter: Je mehr Roboter man betriebsunfähig kloppt, desto mehr Special-Moves und Power-Items werden freigeschalten. Das ist auch schwer von Nöten, denn die durchaus witzigen Unlock-Weapons werden bald zur einzigen Motivation, die einem durch das Spielgeschehen vorantreibt. Zwischen den Beat’em’Up-Level gibt es als Abwechslung zwar immer wieder Flug-Sequenzen – diese sind aber viel zu einfach und monoton ausgefallen, um das Spielerlebnis aufzuwerten. Um zu überleben, genügt es meist, die Feuer-Taste dauergedrückt zu halten. Die KI der Gegner lässt zu Boden, wie in der Luft zu wünschen übrig. Die Feindbewegungen sind vorhersehbar, die Angriffe scheinen sich andauernd wiederholenden Muster zu entsprechen. Auch die manchmal monströsen Boss-Gegner sind leicht zu knacken, wenn man einmal ihre wunden Punkte entdeckt hat. In fünf bis sechs Stunden ist der Spaß dann vorbei und endet mit dem lauen Gefühl. Spiel und Handlung sind genretypisch sehr vorhersehbar. Da hilft auch kein optionaler 3D-Modus. Spaß macht eher der lokale Co-Op-Modus, in dem man im Zwei-Spieler-Gespann Roboter verdreschen kann. »Green Lantern: Rise Of The Manhunters« hält, was es verspricht: Es ist vorhersehbare, kurzweilig ganz lustige Beat’em’Up-Action ohne neue Konzepte. Fazit: Popcorn-Gaming für zwischendurch.