Der Johannesburger João Orecchia bringt ein solides Experimental-Pop-Album und macht außerdem großen Appetit auf südafrikanische Popkultur.
Der aus Johannesburg kommende Experimentalmusiker João Orecchia holte sich für sein zweites Album bei bereits etablierten südafrikanischen Kollegen wie BLK JKS oder Spoek Mathambo Unterstützung. Dass Serengeti aus dem Anticon-Umfeld ebenso mitwirkte, klingt hier nur stimmig. Erinnert doch diese, zwischen Folk, Indie HipHop und Ambient-Elektronik komponierte Platte mehrfach an bekannte Vertreter dieses Labels, genauso wie an die vertrackten Klangspiele von The Books. Auftakt und Finale von „Hands And Feet“ bilden übrigens zwei Songs, die der jüngst verstorbenen Vater von João in den späten 50ern auf Vinyl bannte. Dieser melancholische Rahmen soll aber nicht über die melodisch verspielten Sample-Songs des Sohnemanns hinwegtäuschen, die trotz geläufiger Komplexität und Hang zur Romantisierung das Bewusstsein für ein bunt brodelndes Südafrika schärfen.