Die Verpackung der DVD schmückt sich mit der Aussage, dass der Film die britische Antwort auf »Gran Torino« wäre.
![](https://thegap.at/wp-content/uploads/converted/tx_monolith/DVD_Harry_Brown.jpg)
Doch anders als im Film von und mit Clint Eastwood erweist sich das Rache-Drama mit Michael Caine als weitaus unsensiblerer und brutalerer Sozialkommentar. Anfangs darf das Publikum noch sehr unmittelbar und gelungen unaufgeregt am wachsenden Leid des pensionierten Marine-Veteranen Brown teilhaben, der seine Frau an den Krebs und seinen Freund an die Jugendkriminalität verliert. Schnell wischt der Film eigene moralische Andeutungen mit einer gnadenlosen Hauptfigur vom Pub-Tresen und ergibt sich in einem düsteren Rachefeldzug mit starken Männern und schwachen Frauen. Die kritisch illustrierte Law-and-Order-Polizei verbindet sich mit einer actionreichen Selbstjustiz in einem leider relativ ungebrochenen Finale. Überzeugend wirken dennoch die große Performance von Michael Caine – der Film spielt in den Straßen, in denen er aufgewachsen ist – und der besonders starke Nebendarsteller Sean Harris (»Red Riding«) nach.