Britischer Post-Rock zwischen gelungener Produktion und erfüllten Erwartungen. Die Bewegungen Richtung tanzbarer Loops dürfen gern mehr werden.
Post-Rock als Genre ist seit Jahren einzementiert und den wenigsten Bands gelingt ein uniques Klangbild oder eines von vielen anderen Alleinstellungsmerkmalen. Auch bei den britischen Vessels werden in erster Linie Erwartungen erfüllt. Allerdings sind hier die Ausbruchsversuche spür- und hörbar. Gesang wird nicht verweigert, Weilheimer Indie lugt immer wieder ins Bild und sogar Spielereien mit Loops und Beats, die in Richtung Tanzbarkeit weisen haben Platz in den Stücken. »Later Than You Think« besticht hier ganz besonders. Letztlich bleibt die Band aber noch stark bei bewährten Mustern und derlei Details werden vom berauschten Sound verdeckt. Andere Stücke wie »Meatman, Piano Tuner, Prostitute« gesungen von Stuart Warwick sind in ihrer Getragenheit (ein Schelm, der hier an Radiohead denkt) generell unnötiger. »Helioscope« ist mit seiner dichten Produktion von John Congleton (Modest Mouse, Explosions In The Sky) ein gelungenes Genrestück – möge die Band die eingestreuten Spielereien und die Bandbreite der musikalischen Ideen weiter ausbauen und in den Mittelpunkt rücken.