Hitman Absolution

Untermauert mit nennenswerter Narration, verbesserter Engine und dem neuen Instinct Mode tritt der Spieler abermals als Auftragskiller in Aktion.

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Serientradition bewahren, daneben ordentlich Neuerungen integrieren – kann das gut gehen? Die »Hitman«-Serie wird fortgesetzt und versucht den Spagat. Profi- und Auftragskiller Agent 47 tritt abermals in Aktion, und der Spieler hat wieder die Wahl zwischen verdecktem Vorgehen und direkter Konfrontation. Die Furcht, zügellose Action könnte nun im Vordergrund stehen, war nachvollziehbar, letzten Endes jedoch umsonst. Obgleich sich die Möglichkeiten, mit roher Gewalt vorzugehen, erhöht haben, muss Agent 47 für plumpes Vorgehen bezahlen. Eine gute Bewertung ist nicht für Ruhm und Ehre allein; der Ausbau sämtlicher Eigenschaften bedarf wertvoller Punkte – geschickte, diskrete Spieler bekommen mehr und deshalb schneller voran.

Bereits die erste Mission von »Hitman Absolution« zeigt, wohin die Serie geht – narrativ und spielerisch. Diana Burnwood, die Kontaktfrau der Agency ist abtrünnig und daher zu eliminieren; die Tatsache, dass eine in gewisser Weise nahestehende Person sterben soll und die daraus folgende Verantwortung für den Killer stimmen nachdenklich. Erfreulicherweise begnügen sich Entwickler IO Interactive nicht damit, dem Auge mit detailverliebten Umgebungen zu schmeicheln – die Anzahl an interaktiven Gegenständen wurde beträchtlich erhöht. Noch interessanter ist die verbesserte (Physik-)Engine, die Erstaunliches leistet: kaum ein Passant gleicht dem anderen, und die Menschenmenge scheint tatsächlich zu leben, reagiert individuell und intelligent auf Aktionen des Hitman. Das macht unauffälliges Vorgehen nicht gerade leicht – und die offene Konfrontation noch einiges schwerer als je zuvor. Der spielerische Anspruch wird durch einstellbare Schwierigkeitsgrade relativiert, der Frust dadurch stets in erträglichen Grenzen gehalten.

Auffälligste Neuerung ist der Instinct Mode, der bei Bedarf aktiviert wird. Ähnlich dem Detektivmodus in »Batman: Arkham City« erscheinen wichtige Personen oder Objekte gelblich, sind dadurch sogar hinter Wänden oder anderen Hindernissen sichtbar. Die größte Anerkennung wurde schon immer dem lautlosen, diskreten Killer zuteil. Das ist Serientradition, der »Absolution« erfreulicherweise die Treue hält.

Während in früheren Teilen letztlich eine Liste von Zielpersonen abzuarbeiten war, begnügt sich »Hitman Absolution« nicht mehr mit dem Töten allein. Der geklonte Profikiller ist auch auf der Suche nach Antworten; da kommt es naturgemäß schnell zu Interessenskonflikten mit dem Auftraggeber – wer will schon einen Attentäter, der zweifelt und hinterfragt? Für Mehrspieler wird es den neuen Onlinemodus Contracts geben, ein mächtiges Tool zum Erstellen eigener Missionen mit individuell festgelegten Aufgaben. Eine spannende Erweiterung, dank der »Hitman Absolution« auch längerfristig interessant bleiben könnte.

»Hitman Absolution« erscheint am 20. November für Xbox 360, PS3 und PC.

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