Hot Sauce Committee Part Two

Grandpa been rapping since 83: Frische Tracks von den Beastie Boys, frei von Alterserscheinungen.

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Oftmals ist der musikalische Output von Legenden, die mit neuen Sounds aus dem wohlverdienten Vorruhestand treten, mit Vorsicht zu genießen. Schon so manche Spätwerke wichtiger Musiker wirkten im direkten Vergleich zu deren früheren Großtaten nicht wie ernstzunehmende Bereicherungen des künstlerischen Schaffensgutes, sondern eher wie die unheilvollen Vorboten der Erkenntnis, das alt werden ziemlich scheiße ist. Die Beastie Boys demonstrieren auf “Hot Sauce Commitee Part Two“ allerdings, das die Gründerväter des Weißbrot Hip-Hop auch 25 Jahre nach “Licensed To Ill“ nicht verlernt haben, wie man hinterfotzige-pushende Beats mit stilsicher-smarten Raps fusioniert. Tracks wie “Lee Majors Come Again“, “Here‘s A Little Something For Ya“ oder “Crazy Ass Shit“ wären auch auf den vielgelobten Frühwerken der Band nicht negativ aufgefallen. “Grandpa been rapping since 83!“ tönt es selbstironisch im Track “Too Many Rappers“, doch die Altersweisheit macht nicht zwangsweise lahm: Mike D, MCA und Ad-Rock tragen die Haare zwar mittlerweile grau, das New Yorker Trio klingt auf “Hot Sauce Comitee Part Two“ allerdings energetisch wie eh und je. Wir hören hier einem dynamischen, perfekt aufeinander eingespielten Künstlerkollektiv zu, das mit beiden Beinen im Jetzt steht und im Direktvergleich eher so manche kontemporäre Hip Hop-Combo der Nuller- und Zehnerjahre alt aussehen lässt. Das Album vereint den Charme eines künstlerisch wertvolles Spätwerks mit einer kantig-kontemporären Dynamik, die nicht nur alteingediente Fans der Beastie Boys begeistern wird.

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