Mensch ärgere dich nicht: Arab Strap Frontmann Malcom Middleton zeigt sich auf Solopfaden von seiner verspieltesten und positivsten Seite.
Human Don‘t Be Angry ist das neue Soloprojekt von Arab Strap Frontmann Malcom Middleton. Im Unterschied zur Mutterband gibt sich Middleton fast schon verdaulich. Ursprünglich als instrumentales Album konzipiert, führte Middletons Faible für lakonischen Humor zur Vertextung der meisten Tracks. Erinnern die ersten beiden Stücke “The Missing Plutonium“ und “H.D.B.A. Theme“ noch an mit Samples versetzte, Brian Eno-esque Soundcollagen, machen Synth-Pop-Anleihen, Vocoder-Harmonien und sich im Hintergrund formierende Feedback-Klangwolken Tracks wie “After The Pleasuredome“ und “1985“ zu lasziven und relaxten Indie-Hinguckern. Highlight der Platte ist das charmant groovende “First Person Singular, Present Tense“. Der Song beginnt mit einem an Neu! erinnernden Krautrock-Beat und endet als in schottischen Versen akzentuierter, psychedelischer Bubblegum-Pop.
“Jaded“ knüpft mit seinen zerstückelten Beats mitunter an die Kopfkino-Soundtracks von Boards Of Canada an und überführt den auf 80er-Ästhetik eingespielten Klangkosmos in elektronisch-kontemporäre Gefilde. Dazwischen formt Middleton aus den eskapistischen Klanglandschaften nochmals zwei ganz herausragende Songs: die Miniatur „Asklipiio“ gibt sich als wunderhübsches und luftiges Post-Folk-Kleinod, ehe “Getting Better (At Feeling Like Shit)“ das Album letztlich in der gewohnten Arab Strap-Melancholie enden lässt. Was sich dazwischen abspielt, hebt sich allerdings ungewohnt und positiv vom kopfastig-schweren Arab Strap-Output ab. Überhaupt macht der ungewohnt pragmatische Positivismus dieses Soloprojekts “Human Don‘t Be Angry“ zum wohl sonnigsten Output des eigentlich auf Suizid-Soundtracks spezialisierten Chemikal Underground Labels überhaupt. Eine wunderbare Geheimtip-Platte für alle, die genug von Depressionen haben.