Riva Starr hat auf seinem Debüt weitaus mehr zu bieten als Balkan-Beat-Hits. Sein House klingt auch im Minimalismus nicht zu oberflächlich.
Wenn im ersten Track „Yesterday I was drunk with some chicks in the club“ zu folkloristisch gefärbten House erklingt, beginnt es kräftig zu dämmern. Italiener Stefano Miele alias Riva Starr überführt nun das in den Club, was Shantel seit Jahren in Konzerthallen praktiziert? Schon Track zwei bringt mit düster basslastigem Tech House die Entwarnung. Der Mann aus Neapel lässt auf seinem Debüt elfmal die Muskeln spielen und die schöpfen ihre Kraft aus vielen Quellen. Balkan-Beats ist nur eine, wenn auch häufig eingesetzte. Er entlehnt seine, minimalistisch aber effektiv zueinander montierten Samples, etwa aus englischer Step-Musik, 80er HipHop, Afrobeat, Latin-Jazz, oder lässt beispielsweise Grime-MC Trim zu IDM-Techno ans Mikro („Dance Me“). Der gemeinsame Nenner bleibt meist verspielt fusionierender House, der nicht umsonst von Kapazunder Jesse Rose hoch geschätzt wird.