Die Stimme dieses Mannes steht für die Wut des schwarzen Amerika. Seit Jahrzehnten. Und er ist neu hier.
Er war schon vor den anderen da. Vor Grandmaster Flash oder Afrika Bambaataa. Und doch ist der Ahnherr des Rap neu hier. Auf seinem ersten Studioalbum nach 13 Jahren erweist er sich noch immer als Großmeister des Spoken Word – mit einer Stimme, der man den Zorn genauso anhört wie den jahrzehntelangen Gebrauch von Rauschmitteln. Und trotzdem ist er neu hier. Wieder neu in einer schwarzen Musikszene, in der Goldbehang oft mehr Bedeutung hat als politische Aussagen. Vor allem neu im Sound-Kleid, das ihm Richard Russell – Chef des XL Labels – verpasst hat. Russell arbeitet mit Künstlern wie M.I.A. oder Dizzee Rascal und hat für die raue Stimme von Gil Scott-Heron ein wuchtig-düsteres Klangumfeld geschaffen, das sich eher an Dubstep orientiert als am Funk. Das zentrale Stück „Me And The Devil" mit seinen durch treibende Beats geprügelte Synthie-Flächen muss ab sofort in einem Atemzug mit dem Meisterwerk „The Revolution Will Not Be Televised" genannt werden.