Vieles an der Entstehung von »In The Electric Mist« ist geradezu aufgelegt: Die James Lee Burke-Romanverfilmung spielt nach den Unruhen durch den Hurrikan Katrina im Bundesstaat Lousiana.
Tommy Lee Jones bietet sich als Verkörperung des Polizisten Dave Robicheaux an und inhaltlich kommt hier viel zusammen: Die Vergangenheit mit Bürgerkrieg und Sklaven, Prostituierten-Morden oder auch aus Hollywood heimgekehrte Prolo-Brutalo-Karrieristen (John Goodman). Daraus lässt sich ein vielschichtiger Krimi basteln, der im vernebelten Setting der weitläufigen Sümpfe noch besser wirkt. Leider haben aber die recht unerfahrenen Drehbuchautoren und die Regie dann doch deutlich gepatzt: »In The Electric Mist« kümmert sich nicht um die eigene Narration, versagt beim Spannungsaufbau und schafft es nicht, die größtenteils interessanten Figuren wirklich mit Leben zu füllen. Szenen werden aneinandergereiht und am Ende ein Mörder identifiziert – die Story hätte aber mehr hergegeben und mit dem Nebel und dem beladenen, komplexen Setting lässt sich das nicht erklären. Schon ok, aber auch ein wenig schade um Stoff und Besetzung.