Isländischer Folk, bei dem man die Elfen förmlich rund um die Geysire hüpfen sieht. Musik einer anderen Welt. Einfach schön, schön, schön.
Die isländische Musikerin Ólöf Arnalds beweist auf ihrem zweiten Album ihren Hang zum Pathos und zur Theatralik. Mittelalterlich anmutender Gesang – nicht nur aufgrund des doch sehr eigenwillig klingenden Isländisch – lässt natürlich nur vermuten, dass hier nicht über die Aschewolke gesungen wird. Es müssen wohl eher die unerfüllte Liebe und die überschwappende Dunkelheit sein, von denen auf „Innundir Skinni“ die Rede ist. Ausgesprochen zart, ja fast zerbrechlich sind die musikalischen Konstrukte, die sich zeitweise in hypnotische, wie magische Sphären erheben. Die Verträumtheit und spielerische Attitüde und die oft ungewöhnliche Setzung der Stimmen, lassen einen etwas hinkenden Vergleich zu Joanna Newsom zu, der sofort mit der fehlenden Komplexität der Songs abgetan werden kann. Alles in allem eine runde Sache an Folkinterpretation, durchdrungen von außergewöhnlicher Kraft.