Früher war das ja noch einfacher. Da hatten die einzelnen Splittergruppen der jeweiligen Teenager-Generationen ihren eigenen Soundtrack.
Da gab es Punk, Pop, Goth, Metal. Das World Wide Web hat da jetzt einiges verändert. Alles scheint ein einziger Mashup zu werden. Das muss nicht unbedingt schlecht sein. Bands wie Captain Planet wären aber früher anders wahrgenommen worden. So wie es damals die Hamburger Schule mit ihren Trainingsjackenträgern gab, würde es dann heute ein Genre bzw. eine Teenager-Generation „deutschsprachiger Post-Punk“ geben. Die Leitbands wären Muff Potter, Oma Hans, Turbostaat, Madsen, Peters. Und eben auch Captain Planet. Mit seinem auf 90er-Emo-Rock Bezug nehmenden Sound und seinen den Alltag beschreibenden Texten hätte das Quartett wohl das Zeug zum Sprachrohr des Genres schlechthin. Aber 2009 ist nicht 1995. Und so werden Captain Planet keine Genre-Anführer, sondern bleiben einfach nur eine saugute Band.