Ein nach wie vor aktueller und kräftiger Film über die Reaktionen eines bayrischen Dorfs auf den schwulen Heimkehrer Adam.
1969 sorgte Peter Fleischmanns Verfilmung des Theaterstücks von Hauptdarsteller Martin Sperr nicht nur in Bayern und Deutschland für Aufsehen. Letztlich würde er das auch heute noch. Adam ist Mechaniker und schwul. In seinem bayrischen Heimatort Unholzing wird er damit zum Außenseiter und als die Bewohner mitbekommen, dass er die als Hure verschrieene, zumindest aber umtriebige Hannelore geschwängert haben soll, kommt es zu Auseinandersetzungen bei denen Adam selbst zum Gewalttäter wird. Fleischmanns Fokus liegt naheliegend weniger auf einer stringenten Erzählung, sondern mehr auf der Atmosphäre und dem gar nicht mal so unterschwelligen Brodeln. Das ergibt großartige, mitunter harte, manchmal absurde Szenen, in denen das kräftige Spiel der (Laien-)Darsteller mehr als nur überzeugt. Als Extra gibt es auf der DVD nicht nur ein Interview mit Peter Fleischmann, sondern auch Szenen von der Filmpremiere, in denen viele Besucher über die Darstellung Bayerns erzürnt sind. Dabei geht es natürlich nicht um Bayern – und letztlich auch nicht um 1969. Mancherorts ist dieser Film ohne Zweifel ungebrochen aktuell.