Havana wird von blutrünstigen Zombies heimgesucht. In »Juan Of The Dead« juckt das erstmal niemanden.
Die Ähnlichkeiten sind natürlich gewollt. Bereits im Titel verweist die kubanisch-spanische Produktion »Juan Of The Dead« auf das Vorbild »Shaun Of The Dead«. Dieses wiederum parodierte 2004 den Horrorklassiker »Dawn Of The Dead« in einer eigenwilligen und bisher unerreichten Mischung aus britischer Komödie und blutigem Splatter-Film. Obwohl Ähnlichkeiten nicht von der Hand zu weisen sind, ist »Juan Of The Dead« alles andere als eine schamlose Kopie geworden. So entpuppt sich der Kampf gegen die vom kubanischen Staatsfernsehen als Dissidenten eingestuften Zombiehorden als größtenteils eigenständiger Film und für Kenner des Systems zudem als schonungsloser politischer Kommentar. Selbst wenn manche Szenen etwas lieblos aneinandergereiht wirken und der Witz generell gröber als im Vorbild ist: »Juan Of The Dead« wird getragen von einer sympathischen Leichtigkeit, die den Hauptprotagonist bis zur entscheidenden, vollkommen ernst gemeinten Wahl begleitet: Rettung suchen im sicheren Hafen der USA, oder lieber doch das geringere Übel im Kampf gegen die neue kubanische Revolution suchen?