Großartige US-Serie um fast schon mythische Familien-Kämpfe im US-Hinterland: Cool und beinhart sind hier sowieso alle. Zwingend erzählt, spannend und ausreichend humorvoll.
Obwohl die größte Stärke der ersten »Justified«-Staffel – die geschliffenen Dialoge – nun nicht mehr ganz so zugespitzt kommt, spielt die Serie erst jetzt ihr ganzes Können aus: Während in den ersten Folgen noch Einzelfälle im Vordergrund stehen, entwickelt sich im Hintergrund eine große, zusammenhängende Story, die sich über die gesamte Staffel streckt und die ihr Schlinge von Stunde zu Stunde enger um den Zuseher zieht: Zu den Familienfehden zwischen den Givens und den Crowders gesellt sich mit den Bennets eine dritte durchaus kriminelle Dynastie, die versucht, das größte Stück des Kuchens zu bekommen. Neben Spannung und ein bisschen Action bietet das auch genug Drama: Das US-Hinterland in Kentucky ist kein angenehmer Ort, um hier zu leben und Kinder großzuziehen. Die zentralen Figuren bleiben Marshall Raylan Givens als geradliniger Gewinner, der aber durchaus Kratzer abbekommt und eine Entwicklung durchmachen darf, und sein Jugend-Freund Boyd Crowder (immer noch genial: Walton Goggins), zwischen der Sehnsucht nach Frieden und dem eigenen Platz in der kriminellen Familientradition. Cool und beinhart sind hier sowieso alle. Wer darin nur einen modernen Western sieht, sollte genauer hinsehen. Großartige Serienunterhaltung!