Frittenbude bewegen sich auf Die Goldenen Zitronen zu, weichen aber nicht jedem Fettnapf aus. Von hinten boxt ein Nu Rave-Electro-Beat durch.
„Katzengold“ heißt das zweite Album von Frittenbude, versucht sehr viel auf einmal und vor allem politisch integer zu sein. Letzteres gelingt nicht immer überzeugend, auch wenn die Agitationsbemühungen in Richtung Schorsch Kamerun (Die Goldenen Zitronen) bis hin zu ähnlich überhöhten Stimmlagen reichen. Abgesehen von diesem Punk-Fahrwasser, bewegt sich das Trio zwischen Pop-affinem Nu Rave (Digitalism), tosendem Electro (Justice) und fast organischem Techno (GusGus). Zur Musik wird durchwegs gerappt und gesungen. Auf dass die Tanzböden eine Politisierung erfahren, denn Herrschaftsverhältnisse, soziale Ungleichheiten und Überwachung sollen auch diesseits der Club-Türen reflektiert werden. „Heute Nacht sind alle gleich, denn wir teilen die Falten von Morgen“ – Zeilen wie dies wirken nicht immer so pointiert und flachen gelegentlich als Parolen ab. Der aufrichtige und Humor-bewusste Umgang mit den eigenen Botschaften hilft dennoch über etwaige Banalitäten hinweg. Auch, weil die Beats trotz steter Dringlichkeit unterscheidbar bleiben und funktionierend in die Beine gehen.