Den ganzen langen Film hindurch wird man von einem Voice-Over begleitet, das zu einer heroinsüchtig verstorbenen Prostituierten und Mutter gehört. Sie schildert die knallharten Schicksale der handelnden Figuren, inklusive das ihres totgeweihten Sohnes, und beschreibt dabei jenes gefährlich-düstere Gesicht, das einem kriminellen Moloch namens Stuttgart gehören soll.
Gewalt, Drogenmissbrauch, Menschenhandel, Prostitution und Korruption. Das Leben auf der Straße ist hier so hart wie ihr Asphalt und der Inhalt der Gangster-Episoden so originell wie der Titel dieses Großstadtfilms. Krampfhaft und kitschig wird die scheinbar reale Kulisse zu einem Sin City-Lookalike hochstilisiert. Gleichzeitig wird versucht, auch so etwas wie eine Gesellschafts- oder Medienkritik in die Story mit einfließen zu lassen. All das wirkt weder authentisch noch anspruchsvoll und wird am Ende fast schon zur Persiflage seiner selbst. Dabei könnten Kameraführung, Schnitt und Sounddesign stellenweise sogar positiv hervorgehoben werden. Doch Pathos wird als dominantes Stilmittel so überstrapaziert in Szenen gesetzt, dass die wenigen positiven Eindrücke der Inszenierung schnell wieder in Vergessenheit geraten. Zu allem Überfluss wird am Beginn und Ende des Films eine am Boden liegende Deutschlandflagge gezeigt, die vom Straßenverkehr überrollt wird. Auch ohne diese äußerst zweifelhafte Symbolträchtigkeit ist „Kopf oder Zahl“ schon stumpfsinnig genug.