Liebe

Parkwächter Harlekin legt ein avantgardistisches Rap-Album vor, das etwas mehr herausfordert als belohnt, aber auch deshalb oft überzeugt.

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Wie es sein Pseudonym nahelegt, ist Parkwächter Harlekin ein begnadeter Sprachspieler. Entwachsen aus dem Untergrund einer niederösterreichischen Rap-Szene, hat er seine Passion für abstraktes Jonglieren mit Worten nun auf das Album „Liebe“ gebannt. Seine Lyrik durchflutet kritisch gesellschafspolitische Mikrokosmen und lehnt sich augenscheinlich an das Avantgarde-HipHop-Label Anticon an. In der Summe seiner 14 Songs liegt eine Vergleich mit den Kollegen Gustav oder Laokoongruppe aber deutlich näher. Mal auf wenige Strophen reduziert, mal als textlicher Schwall, singt und rappt er in bunten Sprachbildern über inhomogene Beats. Melodien und Rhythmen wechseln sich mehrfach innerhalb einzelner Tracks ab und setzen sich aus gegenläufigen Instrumenten und Sounds zusammen. Etwas zerfahren klingt all das in 14facher Ausführung und die angepeilte Verschrobenheit hinkt zum Teil. Dennoch ragen aus den Wortlawinen viele Höhepunkte hervor, die es zu entdecken und wertzuschätzen gilt.

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