Gut gemacht und catchy, jedoch wenig individuell: Mimas stammen aus Dänemark, klingen aber nach US-Suburb-Indierock der Marke Modest Mouse oder Built To Spill.
Mimas stammen zwar aus dem kleinen Städtchen Arhus in Dänemark, doch ihre Melodien klingen so, als kämen sie aus einer unendlich langgezogenen amerikanischen Suburb-Siedlung in Chicago oder Los Angeles. Die Musik nährt sich von solide eingeübter Gitarrenhandwerkskunst, grundsympathischer Melancholie und kopfhängender College-Slacker-Poesie. Ja, all das kennt man bereits zu genüge. Ihr Album “Lifejackets“ klingt auch nicht von ungefähr wie eine Hommage an Bands wie Modest Mouse, Neutral Milk Hotel, Pavement oder Built To Spill. Aber es ist so gut gemacht und catchy, das man den Jungs die Blaupausen-Choreographie gern vergibt und die Musik als das geniest, was sie ist: Songs wie “Application“, “La Moustache Formidable“, “Relationship“ oder “Sodapop Stalkers“ sind eine grundsolide und zutiefst sympathische Indierock-Melange, die wie geschaffen ist für laue Herbstnachmittage.
“Lifejackets“ ist dabei ein rundes, warmes Album, das niemandem auf die Nerven gehen wird. Falls Mimas allerdings aus ihrer Rolle als transeuropäische Vorgruppenband ausbrechen wollen, bedarf es mehr als inspiriert und zugegeben ziemlich großartig musikalische Vorbilder zu imitieren. Eine individuellere Note in ihrem Klangbild und einen markanteren Wiedererkennungs-Effekt, der sich auch akzentuiert von den Genre-Vorbildern löst, könnte die Band nämlich ohne weiteres aus dem Vorgruppen- ins Hauptprogramm befördern.