Manche kommen bei Marissa Nadler etwas vorschnell mit dem Vergleich zu Joanna Newsom. Der Wert von Nadlers musikalischen Pretiosen mag ähnlich hoch sein, die träumerische Leichtigkeit der Arrangements vielleicht eine Gemeinsamkeit. Doch Nadler handelt mit einer eigenen Währung: Dem Schmerz. Einem Schmerz, der in filigraner Instrumentierung und mit Nadlers ätherischem Gesang eine Erhabenheit erfährt, die […]
Manche kommen bei Marissa Nadler etwas vorschnell mit dem Vergleich zu Joanna Newsom. Der Wert von Nadlers musikalischen Pretiosen mag ähnlich hoch sein, die träumerische Leichtigkeit der Arrangements vielleicht eine Gemeinsamkeit. Doch Nadler handelt mit einer eigenen Währung: Dem Schmerz. Einem Schmerz, der in filigraner Instrumentierung und mit Nadlers ätherischem Gesang eine Erhabenheit erfährt, die Parallelen zu Leonard Cohen nahelegen, den die 28-jährige Amerikanerin zu Beginn ihrer Karriere mit etlichen Cover-Versionen gewürdigt hat. Auch wenn die Texte meist die Ich-Form verwenden, diese kleinen Höllen sind keine Nabelschau. Sie vergolden die Verlorenheit einer großen Künstler-Seele.