Malpensa

Gelassen, ohne Hysterie, aber mit Herz Pop der Oberklasse machen, wie ihn viele Jungspunde nicht mal erahnen können. So einfach am Punkt, so schön.

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25 Longplayer haben die Holländer um Henk Hofstede abseits der allzu hellen Scheinwerfer-Aufmerksamkeit auf der Tonrille. Eine Anzahl, die wenige Bands erreichen. Eine Anzahl, die noch weniger Bands auf adäquatem Level schaffen. Meist sind es doch nur die Dinosaurier der Superlative. Genau hier offenbart sich das vermeintliche Drama dieser Herren, die seit den mittleren 70ern aktiv sind. Abgesehen vom zufälligen Welthit anno 1987 – „In The Dutch Mountains“ – blieb die Formation beständig neben der Schiene des vordergründigen Erfolgs. Dafür widmet man sich mit aller Inbrunst queren Versuchen des strukturellen Songwritings und unterwirft das Band-Ego einem hohen Anspruch in Verbindung mit anderen Künsten wie der Malerei.

Mit „Malpensa“ hat man eine Preziose aus dem rohen Steinbruch des Avantgarde-Pop entführt. Vornehmlich sehnsuchtsvoll vertonend, reist man in elf Liedern um die Welt. Schaut auch in Deutschland vorbei. Ganz ohne die übliche Hysterie gibt man die große Vorstellung, gleich einem Schauspieler, der sich währenddessen bewusst ist, dass er es wohl nicht mehr besser hinbekommen wird. Positive Wehmut mit Momentum also.

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