Passion Pit aus Massachusetts sind der neue Aufguss für die Indie-Disco.
Doch dieses Dream-Pop-Dance-Spektakel namens „Manners“ dürfte länger währen als neu geschaffene Genre-Schubladen und der anfänglicher Schall und Rauch. Dafür sind die Songs zu komplex, dafür klingt die Stimme von Mastermind Michael Angelakos zu eindringlich. Diese lässt er zwischen Synthie-Bombastik, euphorischen Rock-Gitarren, brodelnden Bässen und orchestraler Elektronik in Höhen schnellen, die sogar seine Keyboards alt aussehen lassen. Aufgrund der vielen Sound-Details wirken die Songs zwar mehrfach multipliziert, aber auch beim Einsatz von Kinderchören nicht überfrachtet. Am persönlichen Nervenkostüm kitzelt das auf die Dauer zwar gewaltig, doch am Ende lässt sich zu dieser erfolgreichen Gratwanderung ohnehin nur mit Ausrufezeichen gratulieren oder zelebrieren.