In jenem Biotop, das in den letzten Monaten etwas hilflos als „Wiener Szene“ zusammengefasst wurde, ist Marilies Jagsch ein Fixpunkt – wiewohl sie wie die meisten Protagonisten nicht aus der Hauptstadt stammt.
Mit ihrem Debüt hat die gebürtige Oberösterreicherin vor zwei Jahren ein Zeichen gesetzt: rabenschwarzer, teils fahriger Singer-Songwriter-Pop mit ihrer wunderbaren, mitunter an Chan Marschall erinnernden Stimme als Trademark. »From Ice To Water To Nothing« ist keineswegs eine bloße Fortsetzung, schließlich hat sich Marilies Jagsch in der Zwischenzeit eine elektrische Gitarre besorgt und eine fixe Band um sich geschart. Die Stimmung ist mittlerweile dunkelgrau, aber nicht hoffnungslos. Die Songs ufern mitunter aus. Düster-Folk und Post-Rock reichen einander die Hand. Die Platte ist – ja – lauter. Ein tolles Album.