The Count And Sinden hauen angesagte britische Bass- und Beat-Genres in die Pfanne und braten sich einen Hype, der tanzbar ist und schmeckt.
Zwei Kerle aus Essex werfen den Rave-Fleischwolf an und stopfen alles rein, was nicht nur in Großbritannien gerade angesagt ist – UK Funky, Hip House, Afrobeat, Dubstep, Ragga, Electro, Miami Bass, Baile Funk, noch mehr House und was sonst noch zum zackigen Tanzen anregt. Das Ergebnis in Form von zwölf dann doch sehr unterschiedlichen Songs klingt entsprechend wild und zielsicher. Das hat abgesehen von den eingängigen Grooves, kantigen Drums, brummenden Bässen und pfeifenden Synthesizern auch mit der Wahl ihrer Gaststimmen zu tun. Mit Katy B („Hold Me“) und Bashy („Addicted To You“) werden die britischen Freunde von UK Funky bzw. Grime erobert, mit Rye Rye („Hardcore Girls“) die M.I.A.-Diplo-Fraktion und mit den Mystery Jets („After Dark“) überzeugen sie dank zuckriger House-Disco die Indie-Rabauken. Dass Dave Taylor alias Switch (Major Lazer und so) die beiden DJs einst miteinander bekannt gemacht hat, könnte nicht besser ins bunte Bild passen. Die Kunst des richtigen Behandlens globaler Trends ist es eben, nicht verwechselbar gleich, sondern nur globalisiert ähnlich und mindestens so fresh wie The Count and Sinden zu klingen. Sie haben die Gratwanderung noch geschafft. Beim nächsten Mal aber dann bitte nicht: Hyper Hyper Hyper.