Dereinst im England von Margaret Thatcher begann Billy Bragg seine Karriere als undogmatischer Linker, der begleitet von seiner Stromgitarre einmal gegen die Ungerechtigkeit der Welt ansang und ein anderes Mal präzise Alltagsbeobachtungen in herzergreifende Melodien packte. Als Nachlassverwalter von Woody Guthrie veröffentlichte er gemeinsam mit Wilco seine wohl besten Platten. Mittlerweile hat er ein Buch […]
Dereinst im England von Margaret Thatcher begann Billy Bragg seine Karriere als undogmatischer Linker, der begleitet von seiner Stromgitarre einmal gegen die Ungerechtigkeit der Welt ansang und ein anderes Mal präzise Alltagsbeobachtungen in herzergreifende Melodien packte. Als Nachlassverwalter von Woody Guthrie veröffentlichte er gemeinsam mit Wilco seine wohl besten Platten. Mittlerweile hat er ein Buch über Patriotismus geschrieben, den er nicht so einfach den Rechten überlassen will und ein Chor hat seine Übersetzung der "Ode an die Freude" sogar vor der Queen aufgeführt. Sein erstes Album nach sechs Jahren ist sehr persönlich ausgefallen und orientiert sich musikalisch eher an den amerikanischen Wilco als an britischem Punk. "Mr Love & Justice" ist eigentlich eine gute Platte. Doch Billy Bragg muss sich an sich selbst messen lassen. Etwas weniger Love und mehr zum Thema Justice hätte hier gut getan.