"Music For Drivers" ist keine Platte im typischen Pop-Kontext. Vielmehr kann man sich die 62-minütige Sound-Collage als Museums-Installation vorstellen. Zum Reinkippen.
The Nest pfeifen auf ihrem ersten Album auf Konventionen. Was anderes hat man von Christoph Clöser (Bohren & Der Club of Gore) & Co eigentlich auch gar nicht erwartet. Sounds, Klänge und Collagen mäandern einfach so vor sich hin. Lässt man sich darauf ein, entsteht so etwas wie Kopfkino. Man überlegt, zu welcher Museums-Installation oder – im kommerziellsten Fall – zu welchem David Lynch-Viennale-Trailer die Musik am besten passen würde. Dass man gerade total in Gedanken ist, zeigt sich am besten daran, dass man von eingewobenen Alltagsgeräuschen (Großstadtlärm oder das Betreten eines leeren, stillen Raumes) oder dem nach einer dreiviertel Stunde plötzlich auftretenden konventionellen Beat so richtig überrascht ist. Aufgeteilt ist der 62-minütige Song in vier Kapitel (irgendwie muss die Musik ja auch auf die Doppel-Vinyl-Ausgabe passen).
Klar, "Music For Drivers" ist alles andere als leichte Kost, aber man kann trotzdem so richtig reinkippen. Außer in Kapitel drei: Hier stören die nach Empfangsausfall beim Radio klingenden Geräusche dann doch etwas.