Werner Herzog lebt schon seit einiger Zeit in den USA und verwirklicht dort vorsätzlich Filme, die in seiner neuen Heimat spielen.
Im Vergleich zu »Bad Lieutenant: Port Of Call« ist »My Son, My Son, What Have Ye Done« ein unaufwendig geratener Film. Er erzählt in Rückblenden von einem jungen Mann, der seine Mutter ermordet hat. Seine Verlobte und der Regisseur eines Theaterstücks, in dem Brad mitspielen hätte sollen, berichten dem Detective aus dem Leben von Brad. Brad hätte in dem Theaterstück »Oresteia« als Hauptfigur seine Mutter töten sollen. Der real existierende Mark Yavorski hat in den 1970ern ebenfalls »Oresteia« geprobt und seine Mutter mit einem Schwert getötet. Herzog und Drehbuchautor Herbert Golder nahmen den realen Fall als entferntes Vorbild für einen ruhigen aber dichten Film, der zum einen vom fantastischen Ensemble (in erster Linie Michael Shannen, Willem Dafoe, Chloe Sevigny und Udo Kier) lebt, aber auch davon, dass die beiden das Setting in einen US-Vorort der Gegenwart verlegen und die realistischen Bilder auf den Wahnsinn der Tat krachen lassen. Produziert hat übrigens David Lynch.