Heiß muss es gewesen sein, am Live-Konzert letztes Jahr im Hyde Park, als sich Blur wieder liebten. Die Briten rocken auch heute noch.
Wusstet ihr eigentlich, dass Blur alt geworden sind? Das bringt die Zeit so mit sich, das wissen wir alle. Man sieht es ihnen auch deutlich an. Das heißt aber nicht automatisch, dass die wilden, leidenschaftlichen oder gar sanften Lieder von damals auch gealtert sind. Das sind sie nämlich keinesfalls. Damon Albarn brüllt sich auch auf dem neuen Live-Album noch immer die Seele aus dem Leib und starrt mit stahlblauen Augen in die irre Menge. Wie ein Löwe trabt er sabbernd über die Bühne, immer fokussiert auf seine Beute, die ihm taumelnd zu Füßen liegt. Blur hat den Spirit nicht verloren, dass kann man sehen, hören und fühlen. Man kann kaum die Zehen ruhig halten. Die Füße könnten nur bei der Dokumentation „No distance left to run“ einschlafen. Man fragt sich: Wozu das Ganze? Ist es denn wichtig, wie und warum sich Blur wieder zusammengetan hat? Das findet man nämlich auf diese Art und Weise heraus. Wenn man will. Wenn nicht, dann am Besten gleich zur Disc 2 greifen, die das Konzert von Blur im Hyde Park, London, eingefangen hat. Lautsprecher aufdrehen und dieses Gefühl einatmen, sich an die /good old times/ mit den Briten erinnern. „Coffee And TV“, „Out Of Time“ und „Song 2“ lassen Erinnerungen aufkommen.