Schwierig zu sagen, wie viele Inkarnationen Kevin Barnes bereits durchlaufen hat, sein übersexualisiertes Alter Ego treibt aber schon zum dritten Mal sein Unwesen.
Nachdem man zuletzt vorwiegend mit den Mitteln moderner Technik zugange war, finden auf dem bereits zehnten Of-Montreal-Album wieder traditionellere Wege der Instrumentierung Einzug, was den Liebes- und Sexnöten des in Wahrheit gleichermaßen moralisierenden wie vom Glauben abgefallenen Erzählers durchaus gelegen kommt: »An afterlife is nothing to live for« heißt es am Ende von »False Priest«, und einmal mehr ist das Barnes’sche Werk ein Loblied auf das Diesseits. Dass er mit seiner Mischung aus Psychedelik, Kraut und R&B der mittlerweile bessere Prince ist, belegen nicht nur die Duette mit Solange Knowles (Beyoncés Schwester) und der wunderbaren Janelle Monáe.